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Karin Ivancsics wurde 1962 in St. Michael geboren und ist in Deutsch Jahrndorf aufgewachsen. Nach einigen Studien und Auslandsaufenthalten war sie bei Kulturinstitutionen, Buch- und Zeitschriftenverlagen beschäftigt, seit 1994 ist sie freie Schriftstellerin. Sie lebt und arbeitet in Wien und im Burgenland und schreibt Kurzprosa, Erzählungen, Romane, Theaterstücke und Essays. Seit 2013 ist sie künstlerische Leiterin der der Sommerakademie am Schloss Kittsee. Sie veröffentlichte bereits zahlreiche Bücher, zuletzt (Auswahl): Anna hat zwei Tage. Vom Mutterglück und anderen Umständen, Erzählungen (Verlag Bibliothek der Provinz, 2008), Muss das schön sein, im Toten Meer Toter Mann zu spielen (Verlag Bibliothek der Provinz, 2009), Restplatzbörse, Roman (Verlag Bibliothek der Provinz, 2011). Zu ihren Auszeichnungen und Stipendien zählen das Aufenthaltsstipendium des Senats im Literarischen Colloquium Berlin, der Hertha Kräftner-Preis, der Erste Preis für Bühnenstücke des Landes Burgenland, das Wiener Autorenstipendium sowie das Österreichisches Staatsstipendium. Sie ist Mitglied der IG Autorinnen Autoren, der Grazer Autorinnen Autoren Versammlung, des Podium und Präsidiumsmitglied der Erich Fried-Gesellschaft.
 

Grün und rot 

 
Grün und rot 
schrien sie mir und meiner Schwester nach 
und gewährten uns so 
schon früh Einblick in die österreichische Farbenlehre,
die ihnen ihre Eltern anhand von Kleidungsvorschriften
mit auf den Weg gegeben hatten.
 
Grün und rot
sie schlugen sich vor Lachen auf die Schenkel, schnalzten 
mit den dunkelblauen Hosenträgern und rafften
die blütenweißen Röckchen.
 
Grün und rot
johlten sie und zeigten 
mit den Fingern auf uns,
Grün und rot 
scheißt der Krowot ...
 
 
Aus dem Buch: 
© Verlag Bibliothek der Provinz, 2009

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