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© Edwin Würth
Gernot Schönfeldinger wurde 1967 in Oberwart geboren und ist als Journalist, Sachbuchautor und Schriftsteller im Burgenland und in Wien tätig.
Neben zahlreichen satirischen Beiträgen in Anthologien, Zeitschriften und im ORF-Radio veröffentlichte er bisher sechst Bücher, darunter Von Menschen und anderen Tieren (1995), Sagenhaft, des Wien (1997), Schaufeldüngers grimmige G'schichten (2001), Und die Hoffnung starb zuletzt (edition lex liszt 12, 2012). Zuletzt erschien die CD-Produktion nur fia di – vertonte heimatdichtung zwischen graumohngrau und blaudruckblau (edition lex liszt 12, 2014). Zu seinen Auszeichnungen zählt der 1. Preis beim Bewag-Literaturwettbewerb 2010 in der Sparte Lyrik. 
 

Drunt im Burgenland

 
Drunt im Burgenland,
wo einst sein Moped stand,
heast jetzt die Mama rean,
weil der Bua, der ziagt auf Wean.
 
Des Pendln taugt iahm net,
er geht auf d’Universität,
wüll a Herr Dokta werdn,
aner von die hochn Herrn.
 
Villa stott Bauernhaus,
Döbling stott Lockenhaus,
Marmor stott Eternit,
nur d’Erbschoft nimmt er mit.
 
Jo drunt im Burgenland,
in jedn Haus a Mutter want,
waonns net im Auto sterbn,
gehn d’Kinder olle auf Wean.
 
Von d’Männer red ma goar net,
a jeder sauft nur wia bled,
mit 60 prackts iahm daonn zsamm
und furt is ah no der Maonn!
 
In Gaas, Kittsee, Lockenhaus,
a olde Frau, a laars Haus,
aom Samstog Nordic Walken gehn
und der Hansi jodldodlt im Fernsehn.
 
Des is des Kreiz, wos die Fraun im Burgnlaond trogn,
des is des Burgnlaond-Frauen-Kreiz,
 
Des is des Kreiz, wos die Mütter im Burgnlaond trogn,
des is des Burgnlaond-Mutter-Kreiz!
 
Des is des Burgnlaond-Mutter-Kreiz!
 
Des is des Burgnlaond-Mutterkreiz!
 
 
Aus dem Buch: 
Neue Heimatdichtung zwischen Graumohngrau und Blaudruckblau 
© edition lex liszt 12, 2012

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