Christl Greller lebt in Wien und Burgenland. Sie schrieb für die internationale Werbebranche, bevor sie sich 1995 der Literatur zuwandte. Bücher: drei Bände mit Erzählungen, einen Roman und acht Lyrikbände, zuletzt: „und fließt die zeit wie wasser wie wort“ und „berichte von der innenfront“, beide bei edition lex liszt 12. Dazu unzählige Beiträge in Anthologien, internat. Literaturzeitschriften, Hörfunk und Internet. Sie ist Mitglied der GAV, des Österreichischen SchriftstellerInnenverbandes, des Literaturkreises Podium und Vorstandsmitglied der IG Autorinnen Autoren. Auszeichnungen (Auswahl): BEWAG Literaturpreis 1998, Féile Filíochta International Poetry Competition 2006, Kristallpokal der Assemblée des Régions d’Europe 2006, Forum Land Literaturpreis 2009 und 2012, Publikumsliebling bei den ORF Schirmgedichten 2017. Mehr: www.greller.at und auf Youtube unter „Das Gedicht der Woche von Christl Greller.“
erschließung
ein anfang.
und muss er irgendwo gesetzt sein.
ein strich – erst virtuell –
quer durch
den rotkäppchendunklen wald, den
hexenring weißer pilze,
das wispernde buschwerk, wo
die seele auf nackten füßen wandelt.
ein erster strich – schon
bagger und schaufel, schweres gerät.
eisenfarben der himmel.
eine schneise, breit und gerade,
und trennt sie die hirsche vom brunftort, die
kröten vom laichplatz, die rehe vom wasser.
stolze straßen-eröffnung.
im dämmern schon wird ein wildtier
auf seinem wechsel
überfahren.